Forschung

Die Erforschung der Pionierzeit der niedersächsischen Erdölindustrie bis etwa 1920, insbesondere die Entwicklung des "Öldorfs" Wietze, steht derzeit im besonderen Fokus der wissenschaftlichen Aktivitäten des Museums. Neben der Auswertung eigener Archivalien kommt hierbei insbesondere der Aufarbeitung der umfangreichen historischen Aktenbestände im niedersächsischen Landesarchiv große Bedeutung zu, die bislang ein Desiderat darstellt. Ferner konnten in den letzten Jahren auch bislang unbekannte historische Quellen aus privatem Besitz erschlossen werden, darunter der Nachlass des einstigen Wietzer Teerkuhlenbesitzers Wallmann. 

Darüber hinaus hat das Deutsche Erdölmuseum vor kurzem ein externes dreijähriges Forschungsprojekt zur niedersächsischen Erdölgeschichte in den Jahrzehnten zwischen 1930 und 1960 mit Schwerpunkt auf der NS-Zeit angeregt. Denn in diesem Zeitraum wurde die Rohstoffbranche, insbesondere die Erdölwirtschaft, durch wirtschaftspolitische Maßnahmen begünstigt und bestimmte nachhaltig die regionale, soziale und ökonomische Entwicklung Nordwestdeutschlands im 20. Jahrhundert. In diesen Zeitabschnitt fällt auch die Einführung des Staatsvorbehalts, welcher für andere Bodenschätze schon sehr viel früher galt, sowie das Reichsbohrprogramm und die geophysikalsiche Reichsaufnahme.