Der Museumsstandort
Am Südrand der Lüneburger Heide unweit der Landeshauptstadt Hannover befindet sich eines der ältesten Erdölfelder in Deutschland und Mitteleuropa.
Einzelne Wietzer Bauern förderten nachweislich schon Mitte des 17. Jahrhunderts ölhaltigen Sand aus sogenannten Teerkuhlen und verkauften das daraus gewonnene Erdöl als Schmier- und Heilmittel in der näheren und weiteren Umgebung.
1858/59 brachte der Geologe Prof. Konrad Hunäus (1802-82) hier dann eine der weltweit ersten Erdölbohrungen nieder (vor der legendären von Colonel Drake am Oil Creek in Titusville/Pennsylvania), nachdem aber schon 1842 (!) entsprechende Erkundungsbohrungen gefordert worden waren. Doch dauerte es noch einmal vier Jahrzehnte, bis 1899 die industrielle Erdölförderung in Wietze begann, an welcher in der Anfangszeit über 30 in- und ausländische Bohrgesellschaften beteiligt waren.
Bis Anfang der 1960er Jahre wurden über 2.000 Bohrungen in Wietze abgeteuft.
Zwischen 1900 und 1920 war hier das produktivste deutsche Erdölfeld mit einem Anteil von bis zu 80 Prozent an der Geamtförderung. Ab 1918/20 bestand in Wietze sogar ein Erdölbergwerk, das am Ende über eine Streckenlänge von 95 Kilometer verfügte.
Die Erdölindustrie veränderte das kleine beschauliche Bauerndorf innerhalb weniger Jahre radikal: 1910 gab es bereits einen Ölbahnhof, einen Ölhafen, eine Raffinerie, ein kilometerlanges Netz von Feldbahngleisen und Pipelines, zahlreiche Betriebs- und Verwaltungsgebäude, Direktorenvillen, Arbeitersiedlungen, Öltanks (darunter der größte Europas) usw.
1963 wurde die Erdölförderung in Wietze eingestellt, doch bis heute sind noch überall Spuren der Erdölzeit zu entdecken.
Begeben Sie sich auf eine spannende Reise in die Welt des "Schwarzen Goldes"!