Dauerausstellung
Die Dauerausstellung des Deutschen Erdölmuseum wurde Anfang 2023 für 1,1 Millionen Euro komplett gestalterisch und inhaltlich erneuert und erweitert. Standen bislang traditionell vor allem die Themen Erdölgenese, Exploration, Bohren und Fördern ("Upstream") im Mittelpunkt, werden nun weitere Aspekte des äußerst vielseitigen, für das 20. Jahrhundert prägenden Rohstoffes thematisiert: Kohlenwasserstoffchemie, Transport und Lagerung, Verarbeitung, Umweltkatastrophen und Risikomanagement, geopolitische Auswirkungen sowie Zukunftstechnologien (Gebrauchtölrecycling, Produktöl, Energiespeicherung in Kavernen u. a.). Auch schwierige Felder wie Erdöl in der NS-Zeit oder "Fracking" werden in der Ausstellung angesprochen. Sehr viel mehr als bisher wird dabei der "Mensch hinter der Technik" in den Blick genommen und einzelne Protagonisten der Erdölgeschichte vorgestellt.
Ein größerer Bereich widmet sich nun der spannenden Orts- und Regionalgeschichte zurzeit des Ölbooms um 1900. Dabei geht es nicht nur um die rasante Veränderung des Ortsbildes ("Vom Heidedorf zum Industriestandort"), sondern auch um die sozialen und ökonomischen Folgen. Das Leben vor Ort wird durch wandfüllende Großfotos, ein kleines "Kino" mit dreidimensional nachbearbeiteten historischen Motiven und mehrere in hölzerne Ölfässer eingebaute Hörstationen erlebbar. Die Präsentation startet in der Eingangshalle mit einer eindrucksvollen Videoprojektion, einer Installation zum Thema "Erdöl ist überall" und einem "Zeitstrahl" mit wichtigen Ereignissen der 150jährigen Erdölgeschichte.